Der Name von Mutter Kind zu Eltern Kind Pass in Österreich wurde bereits am 1. Jänner 2024 geändert, um die „Lebensrealität der Familien besser“ abzubilden. Was nun in der Öffentlichkeit gerade diskutiert wird, ist die Wahlmöglichkeit beim Geschlecht: in Zukunft sollen 6 Geschlechter zur Verfügung stehen. Ärztliche Kritik kam unter anderem von dem Gynäkologen Dr. Armin Breinl: Die neuen Geschlechtskategorien wie „offen/inter/divers“ bei Neugeborenen seien „realitätsfern“ und „nicht mehr Medizin“ da medizinisch nur eindeutig männlich oder weiblich festgestellt werden könne. In seiner Tätigkeit als Geburtshelfer sei bei über 10 000 Geburten nur einmal ein Kind dabei gewesen, wo man nicht sofort wusste, zu welchem Geschlecht man es zuordnen sollte. Falls so ein Fall auftritt, dann kann das nur genetisch abgeklärt werden, aber sicher nicht im Kreißsaal, so Breinl.
Was der damalige grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch initiiert hat, hat aber noch ein ganz anderes, brisantes Ziel: man will vom durchaus anwenderfreundlichen gelben Papierpass zur vollständigen Digitalisierung. Für Mütter soll die rein elektronische Speicherung ab 1. Oktober 2026 beginnen, für Kinder ab dem 1. März 2026. Das Untersuchungsprogramm, das seit 20214 unverändert war, soll nun weiterentwickelt werden (ein zusätzliches Hebammengespräch, ein weiterer Ultraschall gegen Ende der Schwangerschaft, weitere Laborleistungen sind im Gespräch). Bei einem Gesundheitsgespräch mit Schwerpunkt auf Erhebung von psychosozialen und sozioökonomischen Belastungen sollen 100 bis 150 (!) zusätzliche Fragen beantwortet werden, was einen massiven bürokratischen Mehraufwand mit sich bringt. Dazu braucht es aber noch eine Verordnung.
Diese Änderung wurde von den Parteien begrüßt, nur die FPÖ kritisierte den neuen Pass wegen der ideologischen Geschlechtswahlmöglichkeit und forderte das Recht auf Wahlfreiheit zwischen analogem und digitalem Pass.
Eine aktuelle OGM Umfrage zeigt, dass den neuen Eltern Kind Pass über 82 % der Befragten ablehnen.
Sechs Geschlechter im Eltern-Kind-Pass: Kann ein Baby divers sein? | BLICKWECHSEL – YouTube
82 % der Österreicher lehnen sechs Geschlechter für Neugeborene ab | Exxpress